Neben der Brasse ist auch die Karausche ein Köderfisch, der beim Angeln auf Hecht eher seltener verwendet wird. Dies liegt im Falle der Karausche sicherlich vor allem daran, dass dieser Fisch nicht mehr allzu oft und in großen Mengen in unseren Gewässern vorhanden ist. Mitunter ist die Karausche aus diesem Grunde auch bereits geschützt, sodass sich ein Einsatz als Köderfisch selbstverständlich verbietet.
Ist regional kein Fangverbot und kein besonderer Schutz vorhanden und ist davon auszugehen, dass das Vorkommen von Karauschen hoch ist, kommt ihr Einsatz allerdings noch infrage.
Im Folgenden informieren wir darüber, wie die Karausche lebt, wo sie sich gerne in einem Gewässer aufhält, was sie frisst und wie sie als Hechtköder zu bewerten ist.
Das Leben der Karausche
Für das Leben der Karausche ist eine dichte Unterwasservegetation wichtig. Diese bietet ihr Schutz, sie dient als Laichsubstrat und bildet einen Bestandteil ihrer Ernährung. Ideal ist es, wenn zu der dichten Unterwasservegetation auch eine geringe Fließgeschwindigkeit hinzukommt. Ansonsten stellt die Karausche kaum Ansprüche an ihr Lebensumfeld, sodass sie als sehr widerstandsfähig gilt.
Der Umstand, dass der Bestand an Karauschen zurückzugehen scheint, ist also kein Resultat besonderer Vorlieben vonseiten des Fisches, sondern sicherlich eher auf die Eliminierung der natürlichen Lebensräume und auf Konkurrenz durch andere Fischarten zurückzuführen.
Trocknet das Gewässer, in dem die Karausche lebt, vorübergehend aus, kann sie überleben, indem sie sich im Schlamm vergräbt – auch dies ist ein Indiz für die Widerstandskraft dieses besonderen Fisches, die auch vor Frost nicht haltmacht.
Aufenthaltsorte der Karausche
Lieblingsaufenthaltsort der Karausche ist in aller Regel der Gewässergrund, auf dem sie nach Nahrung sucht. In der Laichzeit, die sich von Mai bi Juni erstreckt, kann man die Karausche allerdings ab und an auch in unmittelbarer Nähe zur Oberfläche des Gewässers sehen. Sie bevorzugt zu dieser Zeit zudem Gewässerstellen mit einem niedrigen Wasserstand.
Grundsätzlich sind Krautflächen in einem Gewässer immer eine gute Stelle, um auf Karauschen zu angeln. Planen lässt sich der Erfolg mitunter allerdings schlecht: Oft wird man, obwohl man es gezielt auf die Karausche abgesehen hat, viel Beifang machen.
Grundsätzlich empfiehlt sich das Angeln auf Karauschen in den Sommermonaten, da die Fische dann weniger versteckt leben. Im Winter wird man schlechte Chancen haben, wenn sich die Tiere erst einmal in den Schlamm zurückgezogen haben.
Nahrungsgewohnheiten der Karausche
Ein widerstandsfähiger Fisch wie die Karausche kann zwar recht lange ohne Nahrung auskommen, ganz ohne geht es aber selbstverständlich auch nicht. Auf dem Speiseplan der Karpfenfische steht sowohl pflanzliche als auch tierische Kost. Zu Letzterer zählen Larven, Würmer, Schnecken, Fliegen und vieles weitere mehr.
Wie viele andere Köderfische, die man beim Angeln auf Hecht nutzen möchte, kann man also auch die Karausche gut mit Mais aus der Dose, mit Maden und Würmern fangen. Zu beachten ist dabei allerdings, dass die Überlebenskünstlerin manchmal einen siebten Sinn zu haben scheint und sich mitunter nur schwer fangen lässt, obwohl ihr die benannten Köder schmecken.
Anfüttern ist auch bei der Karausche eine Option. Verwendet werden können hier unter anderem Kügelchen aus Teig, die später auch als Köder herhalten können. Angelversuche startet man am besten vom Ufer morgens oder abends, wenn die Karauschen schön aktiv sind.
Hat man eine Karausche am Haken, muss man sich – insbesondere, wenn es sich um ein größeres Exemplar handelt – zudem auf einen spannenden Drill gefasst machen, da die Fische recht kämpferisch sind.
Karauschen als Köderfische beim Angeln auf Hecht
Grundsätzlich steht es außer Frage, dass Hechte auch Karauschen zum Fressen gerne haben. Insbesondere, wenn man im Winter auf Hecht angeln möchte, kann es sich lohnen, dem Raubfisch eine stattliche Karausche anzubieten, die für manch einen anderen Fisch einfach zu groß ist.
Früher war dieser Köderfisch aber ohne Frage noch beliebter als heute. Dies liegt zum einen daran, dass er früher auch noch lebend genutzt werden durfte und sich auch in diesem Kontext von seiner widerstandsfähigen Seite zeigte.
Ein toter Köderfisch kann diesen Vorteil nicht mehr ausspielen. Zum anderen ist es mitunter schwer, gezielt auf Karauschen zu angeln – erst recht, wenn man es nur noch mit geringeren Vorkommen zu tun hat.
Aus diesen Gründen weicht man häufig lieber auf die sehr klassischen Köderfische wie auf die Plötze aus, wenn man auf Hecht angeln möchte.