Die Brasse – oft auch Brachse genannt – ist als Köderfisch auf Hecht weniger bekannt als beispielsweise die Plötze. Dennoch kann sich die Brasse unter bestimmten Voraussetzungen als toter Köderfisch auf Hecht durchaus eignen.

Das Vorkommen an Brassen kann zwar schwanken, derzeit gelten die Karpfenfische allerdings noch nicht als gefährdet. Im Gegensatz zu vielen anderen Köderfischen, die ihren Einsatz beim Angeln auf Hecht finden, kann die Brasse beachtliche Größen erreichen. Selbstverständlich sollte die Größe des Köderfisches aber immer an den Zielfisch – in diesem Fall also auf den Hecht – angepasst sein.

Im Folgenden erfahren Sie mehr über die Lebensweise der Brasse, über die Standorte, an denen sie in einem Gewässer anzutreffen ist, über ihre Nahrungsgewohnheiten und ihre Eignung als Hechtköder.

Das Leben der Brasse

Ihr Leben führt die Brasse als Schwarmfisch und bevorzugt in Flüssen mit einer sehr geringen Fließgeschwindigkeit. Ihre Vorlieben sind diesbezüglich derart typisch, dass sich auch der Begriff Brassenregion eingebürgert hat. Er beschreibt eben diese langsamen Flüsse, wobei es häufig um Unterläufe geht und kennzeichnet somit eine ökologische Zone in einem Fluss, die sich von anderen Bereichen durch diverse Merkmale unterscheidet.

Der Begriff Brassenregion unterstellt allerdings auf keinen Fall, dass in diesem Gebiet keine anderen Fische leben würden. Auch der Hecht hält sich häufig in dieser ökologischen Zone auf und kennt die Brasse daher auch als Beutefisch. Neben den langsam fließenden Flüssen sind auch andere Gewässer von der Brasse bewohnt: so etwa Seen, Baggerseen oder Kanäle. Der Karpfenfisch schätzt dabei einen mit Schlamm bedeckten Gewässerboden und das Vorkommen von Algen.

Im Frühjahrsmonat April beginnt die Laichzeit dieser Fische, welche sich insgesamt über drei Monate erstrecken kann. Macht kein Hecht und kein anderer Raubfisch der Brasse einen Strich durch die Rechnung und stimmen auch die übrigen Lebensbedingungen, kann dieser Fisch über 15 Jahre alt werden.

Wo ist die Brasse anzutreffen?

Die wesentlichsten Merkmale der Brassenregion haben wir bereits beschrieben – selbstverständlich gibt es aber auch hier diverse Gewässerstellen, an denen sich die Fische, welche diese ökologische Zone besiedeln, aufhalten können. Hat man es beim Angeln auf die Brasse abgesehen, kann es sich lohnen, vor allem nahe dem Ufer Angelversuche zu starten. Insbesondere die jüngeren Tiere sind hier tagsüber bei ihrer Suche nach Nahrung anzutreffen.

hotspot_uferbereich_hechtangeln
Ufer mit schlammigem Grund, Hotspot auf Brachsen
©Heiko Fröhlich

Auch in der Nacht kann sich das Ansitzen am Ufer aber lohnen: mitunter sogar noch mehr, wenn man es auf ältere und größere Tiere abgesehen hat oder im Winter auf Brassen angeln möchte.

In der kalten Jahreszeit wird man zudem nur an tieferen Stellen Erfolg haben. Wichtig ist grundsätzlich beim Angeln auf Brasse, dass sich die Karpfenfische immer in der Nähe des Bodengrundes aufhalten. Hier suchen sie nach ihrer Nahrung, die wir im Folgenden etwas genauer beschreiben werden.

Wovon ernährt sich die Brasse?

Brassen durchkämen mit ihrem hierfür ideal geeigneten Maul geradezu den schlammigen Bodengrund, um ihren Hunger zu stillen. Abgesehen haben sie es dabei vor allem auf Schnecken, Würmer und Muscheln. Auf ihrem Speiseplan stehen aber auch Insekten, Larven und bestimmte Wasserpflanzen. Letztere dienen ihnen neben Holz und Steinen in der Laichzeit auch als Laichsubstrat.

Bei ihrer Suche nach Nahrung wirbelt die Brasse häufig Schlamm auf, sodass man ihre Wege mitunter vom Ufer aus nachvollziehen kann. Hier wird bereits deutlich, dass die Tiere in der Regel nicht lange Zeit an ein und demselben Platz verharren, sondern unermüdlich weiterziehen. Wer die Nahrungsgewohnheiten der Brasse kennt, kann gezielt einen Köder aussuchen, der diese Fischart anspricht.

Ideal geeignet sind hier natürlich Würmer und Maden. Mitunter hat man aber auch mit vegetarischer Kost wie einem Maiskorn oder etwas Brot Glück. Brassen zählen zudem zu den Zielfischen, die sich relativ gut anfüttern lassen. Dieses Anfüttern ist sogar notwendig, damit die Schwärme nicht zu schnell wieder von dannen ziehen.

Brasse als Köder auf Hecht

Da der Hecht selbstverständlich auch in den Regionen vorkommt, in denen sich Brassen angesiedelt haben, kennt der Hecht diese Beute gut. Dies ist immer eine gute Voraussetzung, um einen fängigen Hechtköder zu erhalten.

brasse_koederfisch_hechtangeln

Dennoch werden Brassen wohl häufiger um ihrer selbst willen gefangen und nicht, um nur als Mittel zum Zweck zu dienen. Dies liegt vor allem daran, dass man bei diesem Zielfisch mitunter stattliche Exemplare, die einiges hermachen, erbeuten kann. Möchte man beim Angeln auf Hecht dennoch sein Glück mit Brassen als Köderfische versuchen, muss man den Köderfisch vorsichtig anködern und die Größe des Köderfisches auf die erwartete Größe des Hechtes anpassen.

Mit sehr hochrückigen Brassen spricht man zum Beispiel große Hechte an. Verwendete Brassen können bis zu 20 Zentimeter groß sein. Die beste Angelzeit für Brassen erstreckt sich dabei vom Frühsommer bis hinein in den tiefen Herbst. Im Winter hat man leider oft schlechtere Chancen, da die Tiere in dieser Jahreszeit weniger Beißfreude unter Beweis stellen und tiefere Gewässerabschnitte bevorzugen.